Wie funktioniert die Apollo Endosurgery?

Die Apollo Endosurgery ist eine endoskopische Prozedur, das heißt, wird über den Mund, via Magenspiegelung durchgeführt. Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose. Ein flexibles Endoskopisch mit Nähvorrichtung wird durch den Mund in den Magen eingeführt. Im Pouchmagen des Magenbypass werden dann Nähte gesetzt, um die Anastomose zu verkleinern. Damit soll eine raschere und anhaltendere Sättigung erreicht werden. Auch bezüglich Spätdumpings, den hyperinsulinämischen Hypoglykämien handelt es sich um eine sehr effektive Therapiemöglichkeit.

Die Indikation zur Apollo Endosurgery wird im gemeinsamen Arztgespräch, allenfalls mit vorangehender Gastroskopie (Magenspiegelung) gesetzt.

Der Eingriff wird von Dr. med. J. Zehetner im Beausite durchgeführt und ist sehr risikoarm.

Postinterventionell ist die Einnahme einer flüssigen, respektive eine breiige Diätkost während insgesamt 4 Wochen essenziell. Auch eine engmaschige Begleitung durch die Ernährungsberatung ist dabei sehr wichtig.

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Der distale Magenbypass

Beim distalen Roux Y Magenbypass wird der Magen nach Einmündung des Oesophagus durchtrennt und ein kleiner Magen Pouch gebildet. Anschließend wird eine neue Verbindung zwischen dem Magen und dem Dünndarm geformt. Die Dünndarm zu Dünndarmverbindung, welche dann die beiden Wege vereint (Biliopankreatischer und Alimentärer Schenkel), befindet sich etwas weiter distal als beim proximalen Magenbypass.

Bei dieser Variante der bariatrischen Operation sind meist noch engmaschigere Nachkontrollen notwendig. Diese Operation führt in den meisten Fällen zu starken Durchfällen (Diarrhoen) mit Stuhlfrequenzen von 3 bis 6 Stuhlgängen täglich und schweren Vitaminmangelzuständen (hierbei sind oft auch die fettlöslichen Vitamine mitbetroffen).

Auch kommt es oft zu Proteinmangelzuständen, welche streng kontrolliert und korrigiert werden müssen. Ein großer und täglicher Patienteneinsatz (Compliance) ist dabei Grundvoraussetzung. Der distale Magenbypass ist speziellen Patientensituationen vorbehalten und muss vorab im Detail besprochen werden.

Der Roux Y Magenbypass

Währen dem Genießen einer Mahlzeit erfolgt die Passage der Speisen durch den Oesophagus, Speiseröhre in den Magen. Dort wird dem Nahrungsbrei Magensaft beigefügt und das Ganze gelangt weiter in das Duodenum, Zwölffingerdarm, wo Verdauungsenzyme aus der Gallenproduktion der Leber und aus der Bauchspeicheldrüse hinzukommen.  Anschließend erfolgt im Bereich des Dünndarms die Aufnahme der Nährstoffe und Kalorien. Der Dickdarm dient der Vorbereitung der Stuhlmasse zur Entleerung.

Nach einer Magen Bypassoperation wird lediglich ein kleiner Restmagen stehen gelassen. Zu Beginn wird der Übergang von Magen knapp nach Mageneingang mit dem Stapler durchtrennt. So wird der Magen Pouch gebildet, welcher initial meist nur einige Milliliter Volumen fasst. Der große Restmagen bleibt im Körper, ist aber nicht mehr an der Verdauung beteiligt.

Eine Dünndarmschlinge wird nun anschließend an den Magen Pouch hochgezogen und damit verbunden, was die sogenannte Anastomose bildet. Der Speisebrei gelangt nun über den Oesophagus in den Magen Pouch, direkt in den 1.5 Meter langen Dünndarm- Magenpouchverbindung, die Gastro- Jejunostomie.  Der andere abgetrennte Teil wird mit dem Dünndarm wieder vereinigt, was die Fusspunktanastomose bildet. Über den Magen Pouch zur Fusspunktanastomose, den 1.5 Meter langen Darmabschnitt, gelangt nun die Nahrung ohne Verdauungssäfte und wird erst aber der Verbindungsstelle resorbiert. Das ergibt, nebst der Restriktion im Magen Pouch (Volumenverkleinerung) einen verringerten und verspäteten Verdauungsbeginn (Malabsoprtionsteil).

Der Gastric Sleeve, Magenschlauch kurz erklärt….

Der ganze Verdauungstrakt zeigt sich schlauchförmig durch die gesamte Bauchhöhle. Wobei hier der Magen einem sackartigen Organ gleicht, welches den gekauten und durch die Speiseröhre transportierenden Speisebrei zeitlich verzögert an den Darm abgibt.

Bei der Schlauchmagenoperation oder dem Gastric Sleeve wird der Magen in ein schlauchartiges Gebilde umgewandelt.

Die Operation wird mit kleinen Schritten, der sogenannten Laparoskopie durchgeführt.

Im Rahmen der Operation wird ein großer Teil des Magens entfernt, so dass nur noch ein schmaler Magenschlauch für die Nahrungspassage übrigbleibt. Mit einem Klammernahtgerät, dem Stapler wir der Magen in Längsrichtung verkleinert.

Eine wichtige Vorabklärung als Operationsvorbereitung ist die Gastroskopie und die pH Manometrie der Speiseröhre und des Magens. Auch die Ultraschalluntersuchung des Bauches, welche Überblick über die „Platzverhältnisse“ im Bauch zwischen Organen und viszeralem Fettgewebe gibt, ist für die chirurgische Entscheidung zum Sleeve ausschlaggebend. Ob der Magenschlauch für Sie in Frage kommt, diskutieren Sie mit unserem Expertenteam im zfbc

Vitamin D und Calciummangel nach bariatrischer Operation und was hat Magnesium damit zu tun?

Vitamin D3 und Calcium werden an unterschiedlichen Stellen im Dünndarm aufgenommen, so dass Mangelzustände vor allem nach Roux Y Magenbypassanlage zu erwarten sind. Zu den klassigen Folgeerkrankungen eines chronischen Vitamin D3 und Calciummangels zählt die Osteoporose. Dabei handelt es sich um eine schmerzlose, zu Beginn asymptomatische Reduktion der Knochenfestigkeit mit einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche und Frakturen.

In etwa zwei von drei Patienten kann nach einem adipositaschirurgischen Eingriff ein Vitamin D3 Mangel nachgewiesen werden. Vorbeugend beginnen wir daher bereits im präoperativen Setting mit der medikamentösen Korrektur der Calcium- und Vitamin D3 Zufuhr. Oft erfordert die malabsorptive Situation hohe Dosen an Calcium und Vitamin D3. Die Dosierungen passen wir anhand entsprechender Laboranalysen kontinuierlich an und verabreichen Vitamin D3 in Form von Tropfen zur täglichen oder wöchentlichen Einnahme (eine monatliche Einnahme, oder größere Intervalle sind aufgrund der Resorptionsfähigkeit nicht zu empfehlen). Calcium kann am besten in Form eines Calciumcitrates resorbiert werden. Hier sind allenfalls Anpassungen bei bekannten Nierensteinleiden notwendig. Neben Vitamin D3 begünstigt auch ein Magnesiummangel die Entstehung einer verminderten Knochenfestigkeit. Wir empfehlen auch hier eine prophylaktische Gabe in Form eines Magnesiumcitrates.

Eisenmangel nach bariatrischer Operation

Die Schlauchmagenoperation und der proximale Y Roux Magenbypass sind gängige bariatrische Operationen. Sie zeigen einen deutlichen und nachhaltigen Effekt bezüglich Körpergewichtes und adipositasbedingter Komorbiditäten. Allerdings kann es nach den Eingriffen auch zu einer Mangelversorgung von Vitaminen und Proteinen entstehen. Nicht zuletzt steigt auch das Risiko für einen Eisenmangel.

Hierfür gibt es mehrere Ursachen:

  • Die verminderte Magensäuresekretion (Eisen wird besser bei einem geringen pH-Wert aufgenommen)
  • Das Umgehen bestimmter, für die Eisenresorption wichtige, Darmabschnitte
  • Reduktion der verfügbaren Darmoberfläche und verminderte Zufuhr durch Restriktion und teilweise auch durch Einschränkungen der Veträglichkeiten nach bariatrischen Operationen

Nach bariatrischen Operationen kommt es bei 30 bis 40% der Patienten längerfristig zu einem klinisch relevanten Eisenmangel, bei bis zu 60% zu Entwicklung einer Anämie. Auch wurden Defizite in der Vitamin D, Folsäure und Vitamin B12 Versorgung gefunden.

Daher empfehlen wir Ihnen regelmäßige Blutuntersuchung nach bariatrischer Operation mit Überprüfung von Hämoglobin und Ferritinwerten.

Bei Eisenmangeldiagnose kommen perorale Medikamente oder Infusionen zum Therapieeinsatz.

Haben Sie Fragen, wünschen Sie eine Blutkontrolle? Melden Sie sich im zfbc.

Komplikationen nach bariatrischer Operation

Die Umstellung des Organismus nach Schlauchmagenoperation oder Magenbypass kann einige Wochen bis Monate in Anspruch nehmen. Lassen Sie sich durch unser Team in diesem Prozess begleiten. Auch zur Vermeidung von Mangelerscheinungen sind lebenslange, ärztliche Kontrollen notwendig.

  • In den ersten Stunden nach Operation kann es zu Nachblutungen im Operationsgebiet kommen. Melden Sie sich umgehend an Ihren behandelnden Arzt oder die Spitalpflege. In sehr seltenen Fällen muss neuerlich operiert werden
  • Leiden Sie in den ersten Tagen postoperativ unter plötzlichen Bauchschmerzen? Im Rahmen der Sleeve Gastrektomie oder dem Magenbpyass kann es selten zu einer undichten Nahtstelle kommen. Melden Sie sich telefonisch im Zentrum für bariatrische Chirurgie oder der Praxis swiss 1 Chirurgie.
  • Ich kann plötzlich schlechter Essen: In den ersten 6 Wochen im postoperativen Verlauf kommt es zur Bildung von Narbengewebe im Bereich der Magenwand und der Verbindung zwischen Magen und Dünndarm. Es kann sich eine sogenannte Stenose ausbilden. Allenfalls ist dann zur weiteren Diagnostik eine Gastroskopie, Magenspiegelung oder der Einsatz von Medikamenten notwendig. Melden Sie sich per Telefon oder E-Mail im zfbc an.
  • Ich leide unter Schmerzen und Blähungen nach dem Essen: Allenfalls sind Gallensteine dafür verantwortlich. Durch große Gewichtsabnahmen kann es zur Auskristallisierung von Gallensteinen im Bereich der Gallenblase kommen. Typisch hierfür sind postprandiale Schmerzen und Blähungen nach fettigen Speisen. Allenfalls muss ein Ultraschall des Bauches gemacht werden und die Gallenblase dann laparoskopisch entfernt werden.
    Das Essen danach ist kein Problem, die Gallensalze werden in der Leber produziert und stehen weiterhin zur Verfügung. Auch kann es nach Magen Bypassoperationen zu inneren Hernien, so genannten Darmverdrehungen kommen. Vor allem durch starke Gewichtsabnahme kommt es zu sehr mobilen Darmschlingen, welche sich ineinander verdrehen können. Dabei treten klassischerweise kolikartige Schmerzen auf. Melden Sie sich umgehend bei uns, allenfalls müssen weitere diagnostische Schritte eingeleitet und die Hernie aufgrund der auftretenden Durchblutungsstörungen in diesem Darmabschnitt, laparoskopisch reponiert werden.

Was ist eine innere Hernie?

Hernie wird in vielen medizinischen Bereichen verwendet und bedeutet in Deutsch Bruch/ oder Austritt. Die Ätiologie kann dabei angeboten oder erworben (Bruchpforte) sein.

Deshalb spricht man umgangssprachlich von einem Bruch. Hier wird der Umstand beschrieben, dass Fett- oder Muskelgewebe oder Darm durch die Lücke in die Bauchdecke tritt und in ein anderes Gewebe hinausbricht.

Durch die veränderte Anatomie bei der Anlage des Magenbypass entstehen künstlich hergestellte Lücken. Die Lücken entsprechen dann sogenannten Bruchpforten, ohne dass in diesem F all eine Lücke in der Bauchdecke oder dem Muskelgewebe entstanden ist.

Bei der Durchführung/ Anlage des Magenbypasses wird Dünndarm durchtrennt und über den quer liegenden Dickdarm an den Magen hochgezogen. Dort dann zur Anastomose verbunden.

Im Laufe der Zeit und durch die Abnahme von Körpergewicht werden diese Lücken immer grösser, so dass sich Darm darin verheddern kann. Dies führt beim Patienten dann zu plötzlichen, oft nach den Mahlzeiten auftretenden Schmerzen.

Zur Diagnostik ist für uns hier die typische Klinik sehr wichtig. In einzelnen Fällen erfolgt auch eine CT Untersuchung vor der diagnostischen Laparoskopie, wo mittels drei bis vier kleinen Schnitten innerhalb kurzer Zeit der Darm befreit und die Lücken verschlossen werden können.

Selen- Der Enzymbaustein

Selen gehört zu den Spurenelementen, das heisst: Sie können es nur über Lebensmittel aufnehmen und benötigen nur geringe Mengen davon. Der menschliche Körper speichert 13 bis 30 Milligramm Selen. Ein Grossteil davon lagert sich in den Muskeln und in der Schilddrüse ein.

Selen ist ein wichtiger Baustein zahlreicher Enzyme und damit beteiligt an zahlreichen wichtigen Stoffwechselprozessen. Der Körper braucht Selen um antioxidative Prozedere, die Abwehr von freien Radikalen zu unterstützen, zur Bildung von Schilddrüsenhormonen (freie Hormone) zur Bindung von Schwermetallen und bei antioxidativen Prozessen.

Vitamin B12

Was passiert mit meinem Körper bei einem Vitamin B12 Mangel? Was hat das Vitamin B12 mit einer Magenbypass-Operation zu tun?

Der Ursprung eines Vitamin-B12-Mangels kann zum einen eine ungenügende Zufuhr über die Nahrung oder aber eine ungenügende Aufnahme über den Magendarmtrakt

sein.

Da Vitamin B12 durch Bakterien aufgebaut wird, ist es nur in tierischen Lebensmitteln zu finden. Besonders vitaminreiche Lebensmittel sind Leber, Fisch, Schweine- und Rindfleisch. Vitamin B12 ist jedoch auch in Eiern, Milch und Milchprodukten vorhanden. In pflanzlichen Lebensmitteln ist kein Vitamin B12 enthalten.

Das mit der Nahrung aufgenommene Vitamin B12 wird im Magen durch die Magensäure und das Pepsin (ein Eiweiss-spaltendes Verdauungsenzym) und im oberen Dünndarm durch das Pankreastrypsin (ebenfalls ein Eiweiss-spaltendes Verdauungsenzym) von den Eiweissen, an welchen es gebunden ist, gespalten. Anschliessend geht das Vitamin B12 eine Verbindung mit dem Intrinsic-Faktor (ein in der Magenschleimhaut produziertes Protein, Transporter) ein, wodurch eine Aufnahme über den letzten Abschnitt des Dünndarms (terminales lleum) möglich ist.

Da Vitamin B12 zur Bildung von Bestandteilen der Zellkerne benötigt wird, führt ein Vitamin-B12-Mangel zu einer Verminderung der Zellteilung im Knochenmark, was wiederum zu einer Blutarmut (Anämie) führt.

Ein Vitamin-B12-Mangel kann ausserdem zu einer Störung in der Zellteilung (in Bezug auf die sich schnell teilenden Zellen) des Magendarmtrakts führen. Dies wiederum kann zu Veränderungen und Brennen der Zunge, Mundwinkelrhagaden (Einreißen der Haut in den Mundwinkeln) oder sensomotorischen Störungen (Schmerzen, Taubheitsgefühlen) in Beinen oder Armen führen. Hinzu kommen depressive Symptome, Energielosigkeit und Müdigkeit.

Nach einer Magenbypass-Operation wird in der verbleibenden Magenschleimhaut weniger Intrinsic-Faktor, der das Vitamin B12 bindet, gebildet. Zudem kann eine bakterielle Fehlbesiedelung des Dünndarmabschnitts hinzukommen, was die Aufnahme erschwert. Einerseits kann es nun dadurch zu einem vermehrten Verbrauch von Vitamin B12 durch die Bakterien, andererseits zu einer Verschlechterung der Vitamin-B12-Aufnahme im letzten Abschnitt des Dünndarms Kommen. Regelmässige Vitamin B12 Kontrollen und die kontinuierliche, lebenslange Gabe in Form einer Spritze oder Lutschtablette- in Form einer lebenslangen Erhaltungstherapie-  sind daher unabdingbar.